Nach 24 Jahren ist Schluss!

2020 bekommt Vilsbiburg einen neuen Bürgermeister

Vilsbiburg: Das war eine Überraschung: Bürgermeister Helmut Haider machte es auf der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Vilsbiburg öffentlich, dass er bei den Kommunalwahlen im nächsten Jahr nicht mehr kandidieren will.

Die Stimmung war gelöst auf der Jahreshauptversammlung, gab es doch das 30-jährige Bestehen der Freien Wähler zu feiern und mit Ehrungen die langjährigen Mitglieder zu würdigen.

Bürgermeister Helmut Haider, der Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der Freien Wähler Vilsbiburg war, ging zunächst in seiner traditionellen Bürgermeisterrede im Rahmen der Jahreshauptversammlung auf die aktuellen und zukünftigen Aufgaben der Stadtpolitik ein.

„In den letzten Monaten sind 30 kleine Kinder zugezogen“, sagte er, „dadurch setzt sich der Trend nach mehr Kinderbetreuungsplätzen fort.“  Der im Bau befindliche Kindergarten im Burger Feld reicht daher nicht mehr aus, deshalb soll er auf 5 Gruppen vollausgebaut werden. Der Zulauf zum Hort ist ungebremst, eine Notlösung muss gesucht werden, bis eine Containeranlage gekauft und das St.Johannisheim vollausgebaut ist.

Erste Überlegungen, ob und wann Maßnahmen im Bereich der Grundschule nötig sind, werden von den Verantwortlichen in der Verwaltung schon jetzt angestellt. In naher Zukunft muss die Sanierung der Landshuter Straße angegangen werden und die Sanierung der Vilstalhalle kann auch nicht mehr länger verschoben werden als bis zum Neubau der Turnhallen am Gymnasium. Das nächste Großprojekt wird laut Haider der Ausbau der B299 sein.

Hier schlug Helmut Haider einen Bogen und erinnerte an den Wahlkampf 1995/96 in dem die Freien Wähler eine ortsnahe Umgehung gefordert hätten. Das, so Haider, habe ihm überraschenderweise das Bürgermeisteramt und schwierige Grundstücksverhandlungen als Neuling im Amt eingebracht. Seither habe sich die Stadt verändert, der „Stadtplatz wurde umgestaltet, die Vilsbrücke neu gebaut und  zuletzt mit viel Aufwand die Mittelschule saniert“ erinnerte er, der Kirchplatz umgestaltet, die Hochwasser-Freilegung vorangetrieben und viel Geld in die Sanierung der Kanäle und der Kläranlage gesteckt. Irgendwie war es eine Bilanz seiner bisherigen 23jährigen Amtszeit und er bedankte sich dafür, dass der Stadtrat bei diesen großen Projekten mitgezogen sei.

Jetzt, so Helmut Haider, steht die Kommunalwahl 2020 an und er sei nach reiflicher Überlegung zu der Entscheidung gekommen, dass er nicht mehr als Bürgermeister für Vilsbiburg kandidieren will. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber ich bin dann 62 Jahre alt, war 30 Jahre im Stadtrat, davon 24 Jahre erster Bürgermeister. Das reicht.“

Die Entscheidung löste Schweigen und zwiespältige Gefühle bei den anwesenden Mitgliedern des Ortsvereins aus. Einerseits wurde in Gesprächen Verständnis geäußert, schließlich waren die aufreibenden ersten Bürgermeisterjahre nicht spurlos an Helmut Haider vorbeigegangen, andererseits stellt sich für die Freien Wähler Vilsbiburg die Aufgabe bis zur Kommunalwahl einen geeigneten Kandidaten zu finden.